Die Skulpturen sind fast wie zufällige festgehaltene Momente aus einem steigen Fliessen und Werden. Die Formen entstehen fast spielerisch nach langen Transformationsphasen.
Die Skulpturen sind Unikate die keinerlei Spuren von Provokation oder sogar Irritation aufweisen. Sie sind bodenständig naturnah und poetisch und weisen eine natürliche Figürlichkeit auf.
Bestechend sind die oft einfachen formalen Lösungen und die fliessenden Linien die allesamt die unverkennbaren Handschrift des Schöpfers aufweisen. Er liebt ästhetische und positive Ausdruckformen. Grösstenteils benötigen die Werke keine feste Ausrichtung im Raum und können so auf verschiedene Weise aufgestellt werden.
Die Werke gehören zur Kategorie der klassischen Moderne.
Für jede Idee muss zuerst das bestgeeignete Material und die geeignete Bearbeitungstechnik gefunden werden.
H. J. Seewer arbeitet mit Stein, Holz, Metall oder auch Kunststoff. Er will sich nicht auf ein Material festlegen. Jedes Thema bringt ihn zu einem bestgeeigneten Material.
Sämtliche Skulpturen entstehen in der Technik der "taille directe". Das bedeutet das die Formen aus einem Materialblock durch abfeilen, zersägen, abkratzen oder abmeisseln entstehen. Die definitiven Formen entstehen durch unermüdliches auftragen von dünnen Schichten von zum Beispiel Gipsmasse die dann während den folgenden Arbeitsschritte teilweise wieerum abgeschält wird. Das kann Wochen, ja manchmals sogar Monatelang gehen bis schlussendlich die Endform entstanden ist.
Der Prozess der Transformation wird meist von längeren Pausen unterbrochen.
So Seewer "Da ich grossen Wert auf das Aussehen der Skulputren lege, folgt ein mehrmaliger Anstrich mit Spachtelmasse mit Zwischenschliff und zum Abschluss auch ein farbiger Industrielack".
Auf die Frage von wo die Grundidee für ein neues Werk herkommt antwortet Seewer:
"Viele Skulpturen haben den Ursprung aus der sichtbaren Welt der Natur." Aber auch Ausstellungsbesuche oder ein Blick in die Parfümauslagen können den Künstler inspirieren.Diese Grundideen werden anschliessend weiterentwickelt und vertieft. Das ominöse Gesetz des Zufalls spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle.
Dieser Akt des Findens ist allein schon eine künstlerische Handlung.
Diese Wahl ist eine alte, wunderbare Sache, denn selbstverständlich spricht jeder Mensch nur auf die Formen an, die jweils seiner eigenen, inneren Verfassung entspricht.
Der Kunstschaffende hat zwei Vorbilder:
der Engländer Henry Moor und deutsch/französische Künstler Hans Arp.